Sa. 12.03.2022 19.00
Fr. 18.03.2022 19.30
Fr. 11.04.2022 19.30
Do. 05.05.2022 19.30
Fr. 06.05.2022 19.30
Szenische Konzeption und Choreographie Reginaldo Oliveira
Bühne Sebastian Hannak
Kostüme Judith Adam
Dramaturgie Maren Zimmermann
Einar / Lili Klevis Neza
Kt. Flavio Salamanka
Gerda Larissa Mota
Harriet Mills
Hélène Valbona Bushkola
Dafne Barbosa
Dr. Warnekros Lucas Leonardo
Iure de Castro
Prostituierte Sveva Gaudenzi
Dafne Barbosa
Chigusa Fujiyoshi
Moeka Katsuki
Freier Diego da Cunha
Iure de Castro
Lucas Leonardo
Cassiano Rodrigues
Ärzte 1 Chigusa Fujiyoshi
Cassiano Rodrigues
Kirche Chigusa Fujiyoshi
Moeka Katsuki
Ärzte 2 Dafne Barbosa
Moeka Katsuki
Iure de Castro
Lucas Leonardo
Ärzte 3 Dafne Barbosa
Chigusa Fujiyoshi
Sveva Gaudenzi
Moeka Katsuki
Diego da Cunha
Iure de Castro
Lucas Leonardo
Cassiano Rodrigues
Lili Elbe wurde 1882 als Einar Wegener in Dänemark geboren und war unter diesem Namen ein bekannter Landschaftsmaler. Schon kurz nach der Heirat mit der Illustratorin Gerda Gottlieb begann Lili ihr heimlich für Frauenporträts Modell zu stehen. In den 1920er Jahren zog das Paar nach Paris, weil Lili hoffte, dort ihre weibliche Seite freier ausleben zu können. Aber erst mehrere geschlechtsangleichende Operationen in Berlin und Dresden gaben ihr das Gefühl, im richtigen Körper angekommen zu sein. Sie war vermutlich einer der ersten Menschen, die sich diesen Operationen unterzog. Eine kurze Zeit der gesellschaftlichen Offenheit, die in den 1930er Jahren ein brutales Ende fand, schuf den Rahmen für diese außergewöhnliche Lebensgeschichte.
Reginaldo Oliveira interessiert am Beispiel Lili Elbes, was es bedeutet, wenn Körpergefühl und äußere Gestalt nicht in Einklang zu bringen sind und welche Vielfalt wir uns durch unsere rigiden Zuschreibungen von Männlichkeit und Weiblichkeit selber nehmen. In was für einem gesellschaftlichen Umfeld könnte eine innere Freiheit entstehen, die es ermöglicht, sich vom Korsett der klassischen Geschlechtszuschreibungen zu lösen und alle Möglichkeiten, die in einem angelegt sind, zuzulassen? Oliveiras choreographische Arbeit, die die Grenzen des klassischen Balletts immer wieder sprengt, um zu neuem Ausdruck zu gelangen, legt nahe, den Körper selber mit den Mitteln des Tanzes zu erforschen. Und dabei gleichzeitig eine Hommage an eine Frau zu kreieren, die uns viel zu erzählen hat.
Lili Elbe (1882–1931) schrieb ein Buch über ihr Leben, das 1932 herausgegeben und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. In Dresden widmet sich ein Archiv ihrer Person. Und im Jahr 2000 wurde ihre Geschichte zur Grundlage eines Romans von David Ebershoff. Der internationale Bestseller mit dem Titel „The Danish Girl“ wurde 2015 von Tom Hooper verfilmt.
Ballettdirektor Reginaldo Oliveira hat sich mit Stoffen der Weltliteratur wie „Romeo und Julia“ und „Anna Karenina“ auseinandergesetzt. Nun widmet er sich mit seinem langjährigen Team, dem Bühnenbildner Sebastian Hannak und der Kostümbildnerin Judith Adam, in dieser Arbeit am Beispiel einer historischen Persönlichkeit einem gesellschaftlich virulenten Thema.